Pattern-basierte Prozessbeschreibung und -unterstützung: ein Werkzeug zur Unterstützung von Prozessen zur Anpassung von E-Learning-Materialien
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ion Layer Physical Layer Semantic Enrichment Components Repurposing Adaptations Abbildung 49: Die Komponenten der Repurposing Suite [Me06]. Auf der untersten Ebene des Repurposing-Frameworks befindet sich die physikalische Repräsentation einer Lernressource. Mit Hilfe von Eclipse PlugIns werden die Elemente 6 Wizard-Erweiterung zur (semi-)automatischen Unterstützung von Anpassungsprozessen 105 der physikalischen Schicht abhängig von ihrem Format auf das OOCR abgebildet. Diese PlugIns werden als Format-PlugIns bezeichnet. Für jedes Format existiert ein eigenes PlugIn. Ein Application Programming Interface (API) erlaubt es, bei Bedarf weitere PlugIns für neue Formate zuzufügen. Dadurch wird die Forderung nach einer Erweiterbarkeit hinsichtlich neuer Formate erfüllt. Das OOCR ist eine Java-Baumstruktur, die die gesamte Lernressource in Form von Java-Objekten darstellt. Für jedes Dokument der Lernressource existiert ein eigener Unterbaum. Dieser enthält die im Dokument enthaltenen Elemente, wie Links, Bilder, Absätze etc. Für jeden dieser Elementtypen existiert ein Format-übergreifendes Interface, das die Methoden und Eigenschaften des jeweiligen Elementtyps festlegt. Die Format PlugIns enthalten eine formatspezifische Implementierung der Interfaces. Dadurch wird es ermöglicht, das OOCR aus den Dateien zu generieren und nach der Bearbeitung verlustfrei in die physikalischen Objekte zurück zu transferieren. Neben Methoden zum Aufbau und Speichern des OOCR enthalten die Interfaces auch Methoden, um das OOCR ins SCR zu überführen. Das SCR ist eine semantische Repräsentation der zu bearbeitenden Lernressource. Direkt nach seiner Erzeugung bildet es die Struktur des OOCR und die Eigenschaften der OOCR-Objekte ab. Bei Bedarf wird es um semantische Angaben erweitert. Das SCR wird in Form eines RDF-Graphen [20] erstellt, dessen Elemente durch die bereits vorgestellte Content-Ontologie definiert sind. Welche Eigenschaften und Beziehungen für ein Element im SCR berücksichtigt werden, ist formatspezifisch festgelegt. Somit sind die Format PlugIns dafür zuständig, dass diese Informationen im SCR zur Verfügung gestellt werden. Für die semantische Anreicherung des SCR existieren semantische Anreicherungskomponenten, die sogenannten SECs (Semantic Enrichement Component). Diese werden bei Bedarf von den Repurposing-Anwendungen aufgerufen. So kann z.B. die Anpassungsanwendung bei der Übersetzung die passende SEC dazu veranlassen, für alle Textstellen zu prüfen, in welcher Sprache diese vorliegen. Dieses Vorgehen stellt sicher, dass immer nur die Informationen im SCR enthalten sind, die auch tatsächlich benötigt werden. Nutzer interagieren mit den Repurposing-Anwendungen. Diese haben Zugriff auf das SCR. Da dieses von Formaten und Dateigrenzen abstrahiert, wird so die gewünschte Format-unabhängige und Dateigrenzen-übergreifende Bearbeitung ermöglicht. Über den Zugriff der Repurposing-Anwendungen auf das SCR wird Anwendern Zugang auf die zur Durchführung einer speziellen Aufgabe benötigten, im SCR enthaltenen Informationen ermöglicht. Der Nutzer kann in der Benutzeroberfläche Änderungen an der Lernressource auslösen, die in die SCR übernommen werden. Um die Änderungen speichern zu können, muss erst das OOCR verändert werden, das dann in die physikalischen Dateien überführt werden kann. Doch eine Rücktransformation des SCR auf das OOCR kann zu Informationsverlusten führen, da das SCR meist nicht die vollständigen Informationen aller Objekte enthält. Um dies zu vermeiden, wurde ein weiterer Bestandteil des Repurposing-Frameworks entwickelt: Die Modification Transaction Engine (MTE). Die MTE wird von den Repurposing-Anwendungen über die im OOCR benötigten Änderungen, die atomaren Unterschritten vom Typ „Ausführung“ entsprechen, informiert. Sie ermittelt daraufhin für alle betroffenen Elemente die zuständigen Format PlugIns 6.2 Ein Werkzeug zur Unterstützung von Anpassungsprozessen 106 und sorgt dafür, dass die Änderungen von den Format PlugIns im OOCR vorgenommen werden, das verlustfrei in die jeweiligen Elemente der physikalischen Ebene überführt werden kann. Weiterhin werden die im OOCR vorgenommen Änderungen durch die Format PlugIns auch im SCR durchgeführt. Die MTE bekommt dazu den Namen des gewünschten Unterschrittes und die Elemente, für die dieser Unterschritt ausgeführt werden soll, übergeben. Anhand der Elemente kann die MTE die zuständigen Format PlugIns ermitteln. Diese wiederum bekommen die Änderung und die Elemente, deren Format sie behandeln, übergeben. Die Format PlugIns realisieren dann die Unterschritte, indem sie die zur Ausführung benötigten automatisierten Funktionen aufrufen, um das OOCR gemäß der gewünschten Änderung zu verändern. Die Repurposing-Anwendungen sind als Eclipse PlugIns realisiert und über eine API ins Framework eingebunden. So ist es jederzeit möglich, bei Bedarf neue Anwendungen anzubinden. Im Rahmen des Content Sharing Projektes wurden drei Anwendungen zur Unterstützung bei der Durchführung aller Aktionen des Repurposing entwickelt: Die Modularisierungsanwendung ist für die Zerlegung einer Lernressource in Module zuständig. Dabei ist es möglich, die gewünschte Granularität der Module vorzugeben. Die Modularisierungsanwendung wird detailliert vorgestellt in [Me08]. Die Aggregationsanwendung erlaubt es, einzelne Module zu einem neuen Kurs zusammenzufügen. Auch diese Anwendung wird in [Me08] detailliert erläutert. Die Anpassungsanwendung unterstützt Anwender bei der Durchführung der bereits erläuterten Prozesse zur Anpassung existierender Lernressourcen an neue Einsatzszenarien. Zusätzlich wurde ein Struktureditor entwickelt, der es erlaubt, die Anordnung der Module innerhalb einer Lernressource zu verändern. Außerdem gibt es ein Werkzeug zur Verwaltung aller Module, die zur Bearbeitung zur Verfügung stehen. Zentral für die Bearbeitung von Lernressourcen ist der sogenannte Moduleditor (vergleiche Abbildung 50). Der Moduleditor realisiert das Framework der Repurposing Suite [Me08]. Über ihn sind die Repurposing-Anwendungen an das Framework angebunden und stehen Benutzern zur Verfügung. Er stellt außerdem eine Benutzeroberfläche zur Verfügung, über die auf die zu bearbeitenden Module und die in einem Modul enthaltenen Submodule zugegriffen werden kann. 6 Wizard-Erweiterung zur (semi-)automatischen Unterstützung von Anpassungsprozessen 107 Abbildung 50: Die Benutzeroberfläche des Moduleditors. 6.2.3 Funktionsweise des Anpassungswerkzeuges Im vorigen Abschnitt wurde die Repurposing Suite vorgestellt und es wurde ein Überblick über deren Bestandteile gegeben. In diesem Abschnitt wird eine der RepurposingAnwendungen genauer vorgestellt: das Anpassungswerkzeug. Zuerst wird die Funktionsweise des Werkzeugs betrachtet. Dann wird erläutert, wie dieses Werkzeug durch Integration und Erweiterung des automatisch generierten prototypischen Wizards zur Unterstützung von Anpassungsprozessen (vergleiche Abschnitt 5.1) entstanden ist. Das Anpassungswerkzeug unterstützt Anwender bei der Durchführung von Anpassungsprozessen. Ausgangspunkt für die Entwicklung des Anpassungswerkzeuges war die in Abschnitt 2.3 präsentierte Anforderungsanalyse. Entwickelt wurde das Werkzeug mit dem in dieser Arbeit vorgestellten Ansatz: Basierend auf einer Benutzerumfrage wurden in Zusammenarbeit mit Prozessexperten Anpassungspatterns erstellt. Diese wurden in das PIT eingegeben. Basierend auf den resultierenden Prozessbeschreibungen wurde mit dem WGT ein prototypischer Wizard erstellt. Dieser wurde in die Repurposing Suite integriert und um automatisierte Funktionen erweitert. Das Anpassungswerkzeug ist Bestandteil der Repurposing Suite und über den Moduleditor angebunden. Nutzer wählen zuerst innerhalb des Moduleditors das Modul aus, das sie anpassen möchten. Dabei kann es sich um einen kompletten Kurs handeln; es kann aber auch ein kleinerer Bestandteil eines Kurses angepasst werden, etwa weil er 6.2 Ein Werkzeug zur Unterstützung von Anpassungsprozessen 108 nachträglich in einen anderen, bereits existierenden Kurs eingefügt wurde. Um das Anpassungswerkzeug zu starten, ist aus der Reihe der Operationen, die für ein Modul möglich sind, der Punkt „Anpassungswerkzeug starten“ zu wählen (Abbildung 51). Abbildung 51: Starten des Anpassungswerkzeuges. Nach Starten des Anpassungswerkzeuges öffnet sich der Wizard, der die Benutzer durch die Anpassungsprozesse führt (siehe Abbildung 52). Abbildung 52: Die Startseite des Wizard des Anpassungswerkzeuges. 6 Wizard-Erweiterung zur (semi-)automatischen Unterstützung von Anpassungsprozessen 109 Der Wizard, durch den das Anpassungswerkzeug realisiert ist, basiert auf dem vom WGT aus den Anpassungspatterns erzeugten Prototyp. Ein Anwender sieht auf der Startseite eine Auflistung der vom Anpassungswerkzeug unterstützten Anpassungsprozesse. Außerdem bekommt er angezeigt, zu welchem Grad jeder Prozess unterstützt wird. In Abschnitt 6.2.4 wird erläutert, wie diese Informationen gewonnen werden. Über den Button „Hilfe bei der Prozessauswahl“ ist es zudem möglich, weitere Informationen aus den Prozessbeschreibungen angezeigt zu bekommen, die bei der Auswahl des durchzuführenden Prozesses helfen. Das Anpassungswerkzeug soll nicht nur für Neulinge und Laien eine wertvolle Unterstützung sein, sondern auch Experten die tägliche Arbeit erleichtern. Um dies zu ermöglichen, wurden im Anpassungswerkzeug zwei Modi vorgesehen: Ein Modus für Neulinge und Laien sowie ein weiterer Modus für Experten. Anwender haben die Möglichkeit, den für sie geeigneten Modus auszuwählen. Während Neulingen und Laien ausführliche Erläuterungen zu den einzelnen Schritten des Wizards angeboten werden, werden Experten direkt durch den Anpassungsprozess geführt, ohne dass ihnen eine Vielzahl von Erklärungen gegeben wird, die sie nicht benötigen. Sowohl für Neulinge als auch für Experten ist auf der Startseite zu jedem Anpassungsprozess eine Erläuterung verfügbar. Auch diese ist für Neulinge deutlich detaillierter, während sie für Experten nur einen groben Überblick bietet. Bei Bedarf können sich aber auch Experten die ausführliche Erklärung anzeigen lassen. Die Erläuterung zur Prozessdurchführung lässt sich durch Anklicken des Fragenzeichens hinter dem jeweiligen Prozess aufrufen (siehe Abbildung 52). Diese Anleitung wird ebenfalls aus der Pattern-basierten Prozessbeschreibung generiert (vergleiche Abschnitt 5.3). Dazu wird die XML-Darstellung mit Hilfe von Stylesheets nach HTML umgewandelt und als Hilfedokument (vergleiche Abbildung 53) zur Verfügung gestellt. Abhängig davon, ob der Benutzer im Expertenoder Laienmodus arbeitet, werden unterschiedliche Stylesheets verwendet. Dadurch wird erreicht, dass die Sicht den jeweiligen Anforderungen gerecht wird. Abbildung 53 zeigt einen Ausschnitt aus einem derartigen Hilfedokument in der Sicht des Laien. 6.2 Ein Werkzeug zur Unterstützung von Anpassungsprozessen 110 Abbildung 53: Das Hilfedokument zur Anpassung „Übersetzung”. Das Anpassungswerkzeug unterstützt derzeit 5 Anpassungen. Für alle unterstützten Anpassungen wurden Prozessexperten befragt, wie sie bei der jeweiligen Anpassung vorgehen. Dieses Wissen ist sowohl in die Anleitung für die Prozesse, als auch in den zur Unterstützung der Prozesse erstellten Prototypen eingeflossen. Vier der Anpassungsprozesse werden teilautomatisiert unterstützt. Für den fünften Prozess, die Anpassung zum Erhalten eine barrierefreie Version, ist eine Anleitung zur manuellen Durchführung des Prozesses erhältlich. Folgende Anpassungen, die nachfolgend vorgestellt werden, sind unterstützt:
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